„Wir wollen die Favoriten ärgern“

 

Teresa Piller zum Saisonstart der TVD-Damen in der 2. Liga Pro

 

Von Andy Forster

 

 

Die Volleyballdamen des TV Dingolfing starten am kommenden Sonntag, 1. Oktober, in der Dreifachturnhalle Höll-Ost ab 15 Uhr mit dem Heimspiel gegen VV Grimma in das Abenteuer 2. Liga Pro. Zwischen Vorbereitung und den finalen Trainingseinheiten nahm sich die 25-jährige Diagonalspielerin Teresa Piller für ein exklusives Gespräch mit der Passauer Neuen Presse Zeit und sprach über Themen wie die neue Liga, den persönlichen Erwartungen und warum Trainer Andreas Urmann genau der richtige Mann an der Seitenlinie ist. Die Angriffsspielerin, die in Gotteszell den Volleyballsport lieben gelernt hat, hofft zudem auf ein noch größeres Zuschauerinteresse in der neuen Liga. 

 

 

Frau Piller, am Sonntag starten die „Dingos“ mit einem Heimspiel in der Dreifachturnhalle Höll-Ost gegen Grimma in das Abenteuer 2. Liga Pro. Wie hoch ist bei Ihnen die Anspannung?

 

Teresa Piller: Auf jeden Fall sehr hoch, weil der Gegner am Sonntag uns mit Sicherheit alles abverlangen wird. Wir stellen uns auf jeden Fall auf ein sehr enges Spiel, mit vielen umkämpften Ballwechseln, ein. Doch unabhängig vom Auftaktgegner ist die Vorfreude auf diese neue Liga bei allen Spielerinnen sehr groß. 

 

 

„Wir sind bereit“

 

 

Die Vorbereitung lief nahezu optimal. Erst am Wochenende holte man sich den Südbayern-Pokal. Stimmt die Form?

 

Teresa Piller: Es hat auf jeden Fall nicht geschadet, dass der eigentliche Saisonstart noch einmal um zwei Wochen für uns nach hinten verschoben wurde. Somit hatten wir mehr Zeit uns auf die Saison in der 2. Liga Pro vorzubereiten und auch an der Feinabstimmung zu arbeiten. Mit Testspielen gegen unterklassige Mannschaften haben wir uns Selbstvertrauen geholt. Es war ein sehr sanfter Weg hin zu den Punktspielen. Doch jetzt sind sicherlich alle froh, dass es endlich los geht. Wir sind auf jeden Fall bereit. 

 

Die 2. Liga Pro ist nicht nur sportlich attraktiv. Es gibt auch einige schöne Auswärtsfahrten nach Köln, Hamburg oder Dresden. Auf welche Stadt freuen Sie sich am meisten?

 

Teresa Piller: Das Doppelwochenende mit den Spielen in Stralsund und Hamburg wird mit Sicherheit ein Highlight werden. Dabei freue ich mich vor allem auf das Spiel in Stralsund, weil dort in der Halle eine sehr gute Stimmung herrscht. Auch Dresden ist immer eine Reise wert und die Stadt wahnsinnig interessant und schön. Doch Sightseeing steht nicht im Fokus bei den Reisen. 

 

Sondern?

 

Teresa Piller: Wir wollen natürlich so viele Punkte, wie nur möglich, nach Niederbayern bringen. Das steht im Vordergrund und dafür werden wir alles tun.

 

 

„Weiter Fokus auf regionale Spielerinnen“

 

Der Teilnahme an der 2. Liga Pro ging ein langer Prozess voraus. TVD-Vorsitzender Toni Kiebler bezog auch die Mannschaft in die Entscheidung, ob man überhaupt teilnimmt, mit ein. Hat er die Mannschaft dadurch schnell mitgenommen?

 

Teresa Piller: Das war auf jeden Fall sehr wichtig, weil beim TV Dingolfing seit jeher der Fokus auf Spielerinnen aus der Region liegt. Hier hat man nicht ein übermäßiges Budget, um auf ausländische Spielerinnen zu setzen. Somit war ihm wichtig, dass der Kern der Mannschaft mitzieht. Die Entscheidung selbst war bei vielen Spielerinnen einfach: Wir wollten sportlich diesen Schritt gehen und nachdem das Gros der Spielerinnen zugesagt hatte, konnte man mit Ruhe die Planungen in der Sommerpause forcieren. 

 

Sie haben den sportlichen Reiz angesprochen. War dies der Hauptgrund für Sie auch in der kommenden Saison in Dingolfing zu spielen?

 

Teresa Piller: Auf jeden Fall, denn in der Nordstaffel sind einige starke Mannschaften dabei, gegen die ich schon immer spielen wollte. Auch für Spielerinnen wie Mira (Schrömer) und Tascha (Oßner-Niemczyk) war es sicherlich ein Grund zuzusagen, weil sie die Teams aus der Südstaffel schon praktisch aus dem Effeff kannten. Ferner ist die 2. Liga Süd in dieser Saison dann schon eher als dritte Liga anzusehen und dort haben wir in den vergangenen Jahren schon viel erreicht (lacht). Nun wollen wir uns mit noch stärkeren Gegnerinnen messen. 

 

Der Kern der Mannschaft ist geblieben. Ist Kontinuität das Zauberwort bei den „Dingos“?

 

Teresa Piller: Das trifft es für diese Saison ziemlich gut. In der vergangenen Saison hatten wir einen großen Umbruch und waren trotzdem sehr erfolgreich. Für den Start in die 2. Liga Pro ist es jedoch kein Nachteil, wenn man sich besser kennt und die Feinabstimmung im Team passt. 

 

In dieser Saison kann es auch mal zu einer sportlichen Durststrecke kommen. Kann diese Kontinuität im Kader bei sportlichen Misserfolgen helfen?

 

Teresa Piller: Wichtig ist, dass wir als Mannschaft zusammenhalten. Dies gilt nicht nur auf dem Feld, sondern auch das Umfeld ist immer da, um uns zu unterstützen. Wir sind tatsächlich in den letzten Jahren sportlichen Misserfolg nicht gewohnt, aber ich bin sicher, dass wir solche Phasen als Team auch überstehen werden. Generell bieten sich die langen Auswärtsfahrten förmlich dazu an noch enger zusammenzurücken. 

 

„Der Trainer ist einzigartig“

 

Eine wichtige Rolle spielte in der vergangenen Saison der Trainer Andreas Urmann. Was macht Ihn so besonders?

 

Teresa Piller: Er schafft den perfekten Mix aus energischen und ruhigen Ansprachen. Da hat er das nötige Fingerspitzengefühl. Andi hat eine immense Erfahrung und das beruhigt dich als Spielerin, wenn du so einen Trainer an der Seitenlinie stehen hat. Als Mensch ist er mit seinen verrückten Aktionen in der Mannschaft sehr beliebt. Das macht ihn schon irgendwie einzigartig. 

 

Die Zuschauerzahlen sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Die „Dingos“ sind auch auf den sozialen Medien sehr fleißig. Geht in puncto Zuschauer noch mehr?

 

Teresa Piller: Ich würde es mir auf jeden Fall wünschen. Man kann in der Dreifachturnhalle Höll-Ost auch alle drei Tribünen ausfahren (lacht). Wir haben auf jeden Fall die Erfahrung gemacht, dass wir mit Aktionen, wie den Schülertag, einige Zuschauer für Volleyball in Dingolfing begeistern können. Ab einer gewissen Zuschauerzahl wird es auch sehr laut in der Halle und das pusht dich natürlich ungemein. Ich kann auf jeden Fall versprechen, dass wir in der kommenden Saison einige Aktionen planen und uns auf jeden Zuschauer freuen. 

 

 

„Ich will konstanter werden“

 

Welche Ziele haben Sie in der kommenden Saison und auf welche Teams setzen Sie, wenn es um die ersten Plätze geht?

 

Teresa Piller: Erfurt will mit Sicherheit wieder zurück in die Bundesliga. Auch von Borken und Grimma ist einiges zu erwarten. Wir wollen auf jeden Fall die Favoriten ärgern und uns im Mittelfeld der Tabelle festsetzen.

 

Und persönlich?

 

Teresa Piller: Ich will noch mehr Verantwortung auf dem Feld übernehmen. Dazu muss ich jedoch noch ein wenig konstanter werden. Oft bin ich verzweifelt, wenn es nicht so läuft. Da heißt es Lösungen zu finden und mit Selbstvertrauen weiterzuspielen.